Hüftschmerz beim Liegen - Das kannst du sofort und langfristig dagegen tun!

 

Das nervt! Kaum legst du dich auf´s Sofa, um zu entspannen, schon ist er wieder da: Der Hüftschmerz beim Liegen. Auch einschlafen kannst du nicht gut, weil es sofort weh tut, sobald Du Dich ins Bett legst. Woran das liegt und was du selbst dagegen tun kannst erfährst du hier!

Warum treten Hüftschmerzen beim Liegen auf?

Höchstwahrscheinlich liegt es daran, dass deine Hüfte und die umliegenden Bereiche über- oder falsch belastet sind. Es muss gar nicht immer das Hüftgelenk selbst sein, was die Schmerzen verursacht – genauso können diese vom Rücken, aus der Leiste oder aus dem Bein ausstrahlen. Du sitzt viel und schläfst mit angewinkelten Beinen? Das kann eine Ursache für deine Hüftschmerzen sein. Verkürzte Bänder und verspannte Muskeln meckern nämlich oft erst, wenn du zur Ruhe kommst. Die Nerven werden tagsüber durch die ständige Fehlbelastung gereizt und zeigen dir dann später, was sie davon halten…Aber auch eine Entzündung, fortgeschrittene Arthrose oder eine Verletzung können dazu führen, dass du Hüftschmerzen beim Liegen hast. Daher solltest du die Schmerzen auf jeden Fall mit einem Arzt besprechen.

Egal, ob deine Hüfte nur beim Liegen weh tut oder auch in Bewegung. Beides ist lästig und wirkt sich negativ auf deinen Alltag aus. Sofern die Hüfte „nur“ in Bewegung schmerzt, wirst du vielleicht unbewusst bestimmte Bewegungen weglassen. Leider ist das langfristig keine gute Idee, denn ohne Bewegung verhärtet deine Muskulatur, deine Sehnen verkürzen und die deine Faszien verkleben. Irgendwann tauchen dann die Hüftschmerzen beim Liegen bzw. in Ruhe auf – manchmal sogar ohne den Bewegungsschmerz vorab.

Der Hüftschmerz beim Liegen fühlt sich oft ziehend, stechend, teils auch wie ein dumpfer oder pochender Schmerz um die Hüfte an. Die Schmerzen können in die Beine oder den Rücken ausstrahlen, so dass du sie gar nicht richtig zuordnen kannst. Spätestens jetzt bist du genervt und suchst nach Lösungen – dabei möchte ich dich gerne unterstützen!

Besonders häufig treten Hüftschmerzen beim Liegen bei Seitschläfern auf. Durch den Druck auf die Hüfte, kann es nach zu Schmerzen in diesem Bereich kommen. Besonders bei einer schlechten oder ungünstigen (zu harten oder zu weichen) Matratze oder einem harten Lattenrost in Kombination mit einer Schlafhaltung mit angewinkelten Beinen, können Beschwerden auftreten. Überprüfe also auf jeden Fall auch deine Schlafgewohnheiten.

Warum du unbedingt etwas gegen deinen Hüftschmerz tun solltest

Abgesehen davon, dass du die akuten Schmerzen loswerden möchtest, solltest du dich auch darum kümmern, die Ursachen zu beseitigen. Der sogenannte Ruheschmerz ist immer ein Hilferuf deines Körpers, den du nicht ignorieren darfst! Der Ruheschmerz kommt nicht von jetzt auf gleich, sondern ist oft eine Reaktion deines Körpers auf eine Fehlbelastung. Stellst du diese nicht ab oder steuerst nicht durch ausgleichende Übungen dagegen, wird dich der Schmerz sicher weiter beeinträchtigen. Deine Gelenke leiden, die Muskulatur wird hart und starr und die Sehnen üben immer mehr Zug auf die Beine oder deinen Rücken aus. Wenn Du nichts unternimmst wird es nur schlimmer oder wirkt sich auch noch negativ auf andere Bereiche deines Körpers aus.

Auch wenn Schmerzen sehr unangenehm sind, haben sie also trotzdem eine wichtige Funktion: Sie wollen dich und deinen Körper vor gefährlichem Verschleiß und langfristigen Schäden schützen. Sieh sie also eher als Alarmzeichen. Anstatt Schmerzmittel zu schlucken, die statt der Ursache nur die Symptome beseitigen, mach es anders: Komm in Bewegung, mobilisiere Deine Hüfte und beseitige die Verspannungen. Lass Dich nicht durch die Schmerzen einschränken!

Drei einfache Tipps, die du bei akuten Hüftschmerzen sofort anwenden kannst

Langfristig etwas gegen die Schmerzen unternehmen – schön und gut. Das hilft dir aber jetzt gerade nicht weiter. Daher möchte ich dir drei Tipps geben, die du bei akutem Hüftschmerz beim Liegen sofort umsetzen kannst.

Wenn Schmerzen in einer Ruheposition auftreten, ist es gar nicht so einfach, den betroffenen Bereich zu entspannen – trotzdem ist genau das jetzt notwendig. So fällt es dir leichter:

1. Entlaste deine Hüfte in Seitlage

Besonders hilfreich bei seitlichem Schmerz, der in den Oberschenkel strahlt:

  • leg die schmerzende Hüftseite nach Oben
  • klemm Dir ein dickes Kissen zwischen die Knie. Die Beine liegen parallel übereinander. So entlastest du deine Hüfte von der Zugspannung, die der Oberschenkel verursacht.
  • Du kannst nun bei Bedarf Deinen Oberkörper ein wenig in die Rückenlage drehen und das obere Knie etwas vorschieben. Manchmal fühlt sich der Gegenzug an der Leiste angenehm an. Finde eine gute Position für dich.   

Hier geht´s zum Video

2. Strecke dein schmerzendes Bein lang

Besonders hilfreich bei Schmerzen vorne in der Leiste

  • Wenn du auf dem Rücken liegen möchtest, bring möglichst viel Streckung in die Leiste und den Oberschenkel.
  • Lass das betroffene Bein seitlich aus dem Bett oder von der Couch hängen.
  • Liegst du mit flachem Oberkörper, kannst du dir alternativ ein kleines Kissen unter den Po legen.
  • Beide Positionen sorgen für eine Streckung der Leiste und erzeugen einen angenehmen Gegenzug auf die verkürzte Sehne. 

3. Erzeuge einen Gegendruck

Hilfreich bei punktuellem und ausstrahlendem Schmerz

Ist der Schmerz punktuell spürbar, drück genau dort mit deinem Handballen oder einem weichen Gegenstand (zusammengerollte Socken, gerolltes Handtuch) auf den Schmerz.

  • Fange leicht an und erhöhe den Druck, bis der Schmerz etwas nachlässt.
  • Du kannst dich auch mit der schmerzenden Seite auf den weichen Gegenstand legen oder setzen und dich darauf vorsichtig hin und her bewegen.
  • Starte sanft und erhöhe je nach Gefühl den Druck.
  • Pausiere zwischendurch und sei nicht zu grob.   

Hier geht´s zum Video

Strahlen die Schmerzen ins Bein aus, streiche von der Hüfte abwärts mit dem Handballen am Schmerz entlang oder schiebe den weichen Gegenstand unter dir immer ein Stück weiter.

  • Halte zwischendurch an einigen Stellen an und spüre den Gegendruck.
  • Lässt der Schmerz etwas nach, drücke an einer anderen Stelle oder streiche den Schmerz langsam weiter aus.
  • Beginne sanft und erhöhe je nach Gefühl den Druck.
  • Pausiere zwischendurch und sei nicht zu grob.

Hier geht´s zum Video

 

Diese Übungen empfehle ich dir, damit du dauerhaft wieder entspannt liegen kannst 

Damit dir deine Hüfte langfristig keine Sorgen mehr macht, musst du dich regelmäßig um sie kümmern.

Das heißt im Klartext: Mobilisieren, Stabilisieren und Dehnen.

Hüfte und Becken müssen frei beweglich sein. Dazu dürfen die Bänder und Sehnen nicht verkürzt sein. Die Faszien müssen geschmeidig sein. Die Muskulatur soll kräftig aber nicht verspannt sein, damit die Hüfte stabil, aber beweglich ist.

Die folgenden Übungen haben mir geholfen den Hüftschmerz beim Liegen loszuwerden – ich kann Dir nur empfehlen, es damit auch zu probieren.

Suche dir deine Lieblingsvariante aus oder wechsle immer mal wieder ab. Du musst nicht jeden Tag alle drei Kategorien umsetzen – aber übe sie alle regelmäßig!

 

1. Mobilisieren

In Rückenlage

Du brauchst:

Eine Matte oder Decke als Unterlage

So geht´s:

  • Lege dich auf den Rücken
  • Lass dein linkes Bein lang liegen und hebe das rechte Knie zur Decke, löse dabei den rechten Fuß vom Boden und lass Unterschenkel und Fuß locker hängen.
  • Beginne mit dem Bein zu kreisen. Die Bewegung dafür kommt aus der Hüfte. Variiere Größe, Richtung und Tempo der Kreise.
  • Kreise für ca. 1 Minute, dann halte mittig an und lass den Unterschenkel weiter locker hängen
  • Kippe das Bein abwechselnd weit nach Links und Rechts, so dass es das ausgestreckte Bein mal kreuzt und sich mal nach Außen neigt.
  • Das Becken und der Rücken dürfen sich mit hin und her bewegen, so dass dein Knie möglichst auf beiden Seiten den Boden berührt.
  • Kippe das Bein ca. 30 Sekunden hin und her.
  • Halte abschließend den Oberschenkel bzw. das Knie pro Seite ca. 30 Sekunden so weit wie möglich am Boden. Die Schulterblätter bleiben beide auf der Matte.
  • Wechsel die Beine und wiederhole alles.

Hier geht´s zum Video

Das musst du beachten:

  • Atme ruhig und regelmäßig – besonders in den Haltepositionen am Schluss.
  • Achte darauf, dass deine Schulterblätter und dein Kopf immer entspannt auf der Matte liegen. Lass auch die Arme locker neben dir liegen oder lege die Oberarme neben die Ohren. 
  • Wenn die Hüfte knackt oder gnubbelt ist es nicht schlimm. Wenn es dir aber weh tut oder nicht geheuer ist, verändere den Bewegungswinkel.

 

Im Stand

Du brauchst:

Nichts

So geht´s:

  • Stelle dich aufrecht hin und lass die Knie etwas gebeugt
  • Kreise mit dem Becken, wechsle die Richtungen, die Kreisgröße und die Richtungen
  • Halte den Oberkörper ruhig und konzentriere dich auf die Hüfte
  • Nach ca. 1 Minute malst du mit dem Becken eine liegende Acht
  • Wechsle auch hier die Richtungen
  • Nach einer weiteren Minute beginnst du das Becken nach Vorne und Hinten zu schaukeln.
  • Kippe abwechselnd dein Schaumbein etwas nach vorne Oben und nach unten, so dass du mal im Hohlkreuz stehst und mal nicht.
  • Wiederhole die Übung 10-15 Mal

Hier geht´s zum Video

Das musst du beachten:

  • Bewege dich nur aus der Hüfte heraus. Halte den oberen Rücken und die Schultern ruhig.
  • Steh mit beiden Füßen am Boden und beuge leicht die Knie.

 

2. Dehnen

 

Übung 1

Im Stand

Du brauchst:

Ggf. etwas zum festhalten

So geht´s:

  • Winkle ein Bein nach Hinten an und zieh den Fuß mit einer Hand Richtung Po.
  • Spüre die Dehnung im vorderen Oberschenkel und der Leiste.
  • Schiebe das Knie mehr in Richtung Boden und richte den Oberkörper lang auf.
  • Wenn es zu wackelig ist, halte dich mit der anderen Hand fest.
  • Halte die Dehnung pro Bein mind. 30 Sekunden

Hier geht´s zum Video

Im Sitzen

Du brauchst:

Einen Stuhl ohne Armlehnen oder einen Hocker

So geht´s:

  • Setze dich auf einen Stuhl ohne Armlehne oder einen Hocker
  • Rutsche an eine Seite, so dass du nur mit einer Pohälfte auf der Sitzfläche sitzt
  • Spüre die Dehnung im vorderen Oberschenkel und der Leiste.
  • Schiebe das Knie mehr in Richtung Boden und richte den Oberkörper lang auf.
  • Halte die Dehnung pro Bein mind. 30 Sekunden

Hier geht´s zum Video

 

Im Liegen

Du brauchst:

Eine Matte oder Decke als Unterlage

So geht´s:

  • Lege dich auf den Bauch
  • Lege die Stirn auf einem Handrücken ab, lass den Nacken lang
  • Winkle ein Bein an und zieh den Fuß mit einer Hand Richtung Po.
  • Spüre die Dehnung im vorderen Oberschenkel und der Leiste.
  • Schiebe das Knie mehr Richtung Boden und lass den Oberkörper lang liegen. Halte mit dem vorderen Becken Kontakt zum Boden.
  • Halte die Dehnung pro Bein mind. 30 Sekunden

Hier geht´s zum Video

 

Das musst du bei allen Varianten beachten:

  • Weiche nicht mit dem Oberkörper aus. Wenn du dich im Stand oder Sitz nach vorne neigst, verlierst du den Zug auf der Leiste. Gleiches passiert beim Liegen, wenn du den Po nach Oben streckst, Falls du sonst den Fuß nicht zu fassen bekommst, nutze als Hilfsmittel einen Schal, den du um den Knöchel legst. Daran kannst du dann ziehen und den Oberkörper trotzdem lang halten.
  • Atme flüssig und regelmäßig. Versuche zu entspannen
  • Zieh nicht zu stark am Bein, wenn du merkst, dass es nicht klappt. Taste dich langsam vor. du kannst auch mal probieren vorsichtig etwas dynamischer zu ziehen und dann wieder etwas zu lösen.

 

 

Übung 2

Im Sitzen

Du brauchst:

Einen Stuhl oder Hocker

So geht´s:

  • Setze sich mit aufrechtem Rücken auf die vordere Hälfte der Sitzfläche
  • Stelle ein Bein möglichst rechtwinklig auf und lege den anderen Fuß oben auf das Knie des aufgestellten Beins.
  • Lasse das obere Knie weit zur Seite sinken
  • Lege zur Untersztützung gern deine Hände auf das obere Bein
  • Setze dich noch aufrechter hin und lehne dich Stück für Stück mit geradem Rücken nach Vorne.
  • Halte die Position für ca. 45 Sekunden
  • Tausche das Bein und wiederhole alles.

Hier geht´s zum Video

Das musst du beachten:

  • Lass den Rücken lang und zieh die Schultern tief
  • Atme ruhig und regelmäßig
  • Wenn du den Fuß nicht auf das Bein legen kannst, wähle die Variante im Liegen

 

Im Liegen

Du brauchst:

Eine Matte oder Decke als Unterlage

So geht´s:

  • Lege dich auf den Rücken
  • Stelle ein Bein auf und lege den anderen Fuß auf den knienahen Teil des Oberschenkels des aufgestellten Beins.
  • Öffne das obere Knie weit zur Seite
  • Ziehe das aufgestellte Bein mit Hilfe der Hände zu dir heran bis Du eine Dehnung in der Beinrückseite spürst. Wenn die Dehnung bereits stark genug ist, lass den Fuß am Boden.
  • Strecke den Rücken lang und lass Schultern und Kopf entspannt am Boden 
  • Halte die Position für ca. 45 Sekunden
  • Stell den Fuß wieder auf die Matte, lass aber den anderen Fuß weiter am Oberschenkel
  • Neige das Standbein abwechselnd von links nach rechts,
  • Neige auf der einen Seite das obere Knie und auf der anderen Seite den oberen Fuß möglichst weit Richtung Boden
  • Lass die Schultern und den Kopf weiter liegen, aber lass das Becken und den unteren Rücken mit in die Bewegung gehen
  • Nach weiteren 45 Sekunden wechsle das Bein und beginne von vorne.

Das musst du beachten:

  • Atme durchgehend und ruhig
  • Wenn du verkrampfst oder es zu unangenehm wird, löse die Übung, lockere dich und beginne neu

 

3. Stabilisieren

Im Stand

Du brauchst:

Ggf. etwas zum festhalten

So geht´s:

  • Stell dich aufrecht hin und verlagere das Gewicht auf ein Bein
  • Hebe das andere Bein etwas an, lass das Knie gestreckt und zieh die Fußspitze an
  • Das Knie des Standbeines ist etwas gebeugt
  • Beginne mit dem angehobenen Bein zu schwingen und zu kreisen. Ändere Richtung, Tempo und Bewegungsgröße. Drehe das Knie mal etwas nach innen und mal nach außen und male so eine kleine Acht. 
  • Nach ca. 45 Sekunden auslockern und das Bein tauschen.

Hier geht´s zum Video

Das musst du beachten:

  • Lass das Knie des Standbeines etwas angewinkelt
  • Achte darauf, das die Kniescheibe des Standbeines stets nach vorne ausgerichtet ist 
  • Strecke das bewegte Bein ganz durch und zieh die Fußspitze an
  • Achte darauf, dass die Hüfte des Standbeines zur Körpermitte zieht und nicht seitlich rausschiebt

 

Im Liegen

Du brauchst:

Eine Matte oder Decke als Unterlage

So geht´s:

  • Leg dich auf den Rücken, winkel die Beine und stell beide Füße auf
  • Kippe das Becken auf und ab, so dass der untere Rücken mal aufliegt und mal nicht
  • Roll den Po weg von der Matte und bringe das Becken so hoch, dass die Oberschenkel eine Linie mit dem Oberkörper bilden
  • Schiebe mit weit angehobenem Becken abwechselnd ein Knie weiter vor, als das andere. Dabei sinkt automatisch eine Beckenseite etwas tiefer. Halte die andere Seite umso höher und fester.
  • Nach 45 Sekunden halte die Knie nebeneinander und rolle mit dem Rücken zur Matte tief und wieder hoch.
  • Belaste beide Füße gleichmäßig und rolle Wirbel für Wirbel
  • Roll 5x auf und ab und lockere dich danach, indem Du die Knie nach links und rechts hin und her kippst

Hier geht´s zum Video

Das musst du beachten:

  • Je weiter du die Füße weg stellst, desto schwieriger die Übung
  • Halte dein Becken in der Übung immer möglichst weit oben, so dass die Leiste lang ist
  • Solltest du einen Krampf bekommen,  lockere dich, verändere die Fußposition oder stelle nur die Fersen auf

 

Nicht aufgeben! Das kannst du machen, um langfristig am Ball zu bleiben

Du hast wenig Zeit und dein Alltag stresst dich!? Deshalb schaffst du es nicht jeden Tag etwas gegen Deinen Hüftschmerz zu tun?! – Das ist nicht optimal, aber keine Überraschung. So geht es fast allen, die hoch motiviert angefangen haben, selbst etwas gegen die Schmerzen zu tun. Aber warum ist das so?

Eine Möglichkeit wäre, dass deine akuten Schmerzen nachgelassen haben. Dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch – gut gemacht! Allerdings wird die Freude nicht von langer Dauer sein, sofern du nicht langfristig gegensteuerst. Daher fass dir ein Herz und mach weiter.

Baue die Übungen zeitsparend in deinen Alltag ein:

  • Dehne deine Oberschenkelvorderseiten oder stehe auf einem Bein während du Zähne putzt oder telefonierst– das sind auch super Koordinations-Übungen!
  • Strecke deine Leiste, indem Du auf der Couch oder im Bett ein Bein seitlich herunterhängen lässt

Erinnere dich auch immer wieder mal daran wie blöd der Hüftschmerz beim Liegen war – bestimmt motiviert es dich weiterhin gegen die Ursache anzugehen.

Oder hast du weiterhin starke Beschwerden und zu große Angst, dass deine Schmerzen durch die Übungen noch schlimmer werden? Ich kann dich gut verstehen, möchte dir aber Mut machen. Taste dich langsam heran und überfordere dich nicht, sondern gehe mit kleinen Schritten voran. Wenn du unsicher bist, spreche bitte mit einem Arzt!

 

Diese praktischen Hilfsmittel, unterstützen dich dabei etwas gegen die Hüftschmerzen zu tun

In den Übungs-Beschreibungen habe ich dir bereits die Hilfsmittel genannt, die Du sinnvoll verwenden kannst. Hier nochmal eine Übersicht:

  • Geschirrtuch (gerollt oder geknotet)
  • Socken (als Ball zusammengerollt)
  • Tennisball (als „Druckmittel“ bitte nur im Sitzen verwenden)
  • Handtuch (gerollt oder gefaltet) 
  • Matte oder Decke (als Unterlage)
  • dickes, stabiles Kissen (als „Abstandshalter“)
  • Bademantelgürtel, dünner Schal oder Handtuch (als Zieh-Hilfe bei Dehnungen) Hier geht´s zum Video

 

Vermeide auf jeden Fall diese 3 Fehler, wenn du Hüftschmerzen hast

Damit bei den Übungen nichts schiefgeht, habe ich noch 3 wichtige Hinweise für dich. So kannst du mit einem guten Gefühl etwas gegen deinen Hüftschmerz tun.

1. Übertreiben

Mache die Übungen regelmäßig, aber nicht übermäßig. Gib dem Körper auch Zeit darauf zu reagieren. Achte immer auf dein Schmerzempfinden. Du sollst dich nicht quälen, aber doch einen intensiven Effekt spüren. Wichtig ist, dass du während der Übung durchgängig ruhig atmen kannst. Halte niemals die Luft an! Sollten die Schmerzen anfangs sogar stärker werden, gerate nicht in Panik – aber sei aufmerksam. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch die regelmäßigen Übungen verändert, musst du deinem Bewegungsapparat Zeit geben, sich anzupassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter, signalisiert dir dein Körper, dass du es entweder übertreibst oder dass eine Entzündung vorliegt. Bitte hole in diesem Fall ärztlichen Rat ein.

2. Schmerzmittel nehmen

Verzichte weitgehend auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Diese verschleiern sowohl den Schmerz wie auch den Trainings-Effekt! du sollst den Schmerz deshalb nicht mit Tabletten unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität nutzen. Schmerzmittel vermitteln dir ein unrealistisches Bild.

3. Aufhören zu trainieren, wenn´s wieder gut ist

Bleib motiviert! Auch wenn du schnell Besserung erzielen solltest – höre danach nicht auf die Übungen zu machen. Bleib am Ball, damit sich dein Körper langfristig anpassen und entspannen kann.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg und eine schnelle und vor allem langfristige Besserung!

Bei Fragen kontaktiere mich gerne per Email: kontakt(at)mein-fitness-stream.de 

Sabrina